Am Sonntag, den 23. November, hieß es für mich: Fokus an, Bogen spannen und ab an die Schießlinie. In Weißenhorn fand die diesjährige Bezirksmeisterschaft Schwaben (WA Halle) statt, und ich hatte die Ehre, als einziger Starter unsere Vereinsfarben zu vertreten.
Schon bei der Ankunft in der Halle in Weißenhorn war die typische Wettkampfatmosphäre zu spüren. Als ich eintraf, war der Durchgang der Recurve- und Compound-Schützen noch in vollem Gange. Es ist immer wieder beeindruckend, den Kollegen mit Visier zuzuschauen. Doch für mich hieß es bald darauf: Konzentration auf das Wesentliche – ohne Visier, pur und direkt. Ich startete mit dem Blankbogen in der Herrenklasse.

Wiedersehen macht Freude
Was Turniere wie die Schwäbische Meisterschaft so besonders macht, ist nicht nur der sportliche Ehrgeiz, sondern auch das Wiedersehen mit bekannten Gesichtern. Die Bogensport-Community ist wie eine große Familie. Besonders gefreut habe ich mich über das Treffen mit den Schützen aus Kadelshofen – Steffi, Alexander und Enes. Auch Lydia aus Schwabmünchen, Roland und Sylvia aus Günzburg und Michael aus Weißenhorn war vor Ort, was die Runde der bekannten Gesichter perfekt machte.

Der Wettkampf: Ein Kampf gegen das Material
Gegen 13:45 Uhr wurde es ernst. Doch schon nach der ersten Runde merkte ich, dass der Wurm drin war. Ich war mit meiner Leistung absolut nicht zufrieden, konnte aber im Eifer des Gefechts einfach nicht herausfinden, woran es lag. Auch die zweite Runde brachte keine Besserung.

Erst im Nachhinein konnte ich das Rätsel lösen: Es lag an meiner Sehne. Obwohl sie eigentlich gut eingeschossen war, verhielt sich das Material seltsam. Schon in der Pause musste ich die Standhöhe korrigieren, und in der zweiten Hälfte war es notwendig, nochmals ganze 2 mm nachzustellen – ein absolut ungewöhnliches Verhalten. Die Bestätigung bekam ich später im Training: Mit einer neuen Sehne treffe ich nun wieder wie gewohnt.
Das Ergebnis
Am Ende stand ein Ergebnis auf dem Papier, das gemischte Gefühle hinterließ. Zwar konnte ich meine Ringzahl im Vergleich zum Vorjahr (damals Platz 4) um ein paar Ringe verbessern, doch aufgrund der starken Konkurrenz reichte es dieses Jahr nur für den 8. Platz.
Besonders ärgerlich ist, dass das Ergebnis weit unter dem blieb, was ich noch bei der Gaumeisterschaft geschossen hatte. Aber so ist der Bogensport: Man lernt nie aus, besonders wenn es um das eigene Material geht. Nächstes Jahr greife ich wieder an.

